Chaos



Ordnung ist das halbe Leben,
sagt man und hat sich dem Schlaf ergeben,
denn nur der Schlaf hält mich davon ab
Chaos zu schaffen Land auf, Land ab.

Wach ich, dann ist's um dein Leben geschehn,
denn wach ich und ich habe dein Heim gesehn,
fall ich ein und von der Gemütlichkeit
wirst du im nu, mit einem Streich befreit.

Denn Unordnung zu schaffen ist mein Metier
beim Chaosroulette bin ich der Croupier,
Perfektion war mir schon immer ein Graus,
deutsch zu sein treib ich dir linkshändig aus.

Drum putze und halte dein Leben rein
und lädst du mich ob meiner Schönheit dann ein,
schmeiß ich Wein um und Asch auf dein Haupt
deinen Boden zu versaun, das sei mir erlaubt.

Man verzeiht mir wegen meiner blauen Augen
wegen meiner Lippen hören sie auf zu saugen
und frisst sich der Schimmel schließlich ins Bad
merkt's niemand: stattdessen lehr ich de Sade.

Ich bin das Ende deiner kleinen Welt
weil mir jeder früher oder später verfällt
ich bin der Geist der stets verneint
in meinem Chaos sind wir vereint.

Drum nimm dich in Acht mein schönes Kind
Küche und Keuschheit ruinier ich geschwind,
pass auf, dass ich nicht aus meinen Träumen erwache
und dich und dein reines Leben verlache.

Und lass ich dich schließlich wieder allein
ist nichts wie früher - du lebst wie ein Schwein
und vermisst mich und auf deinem Laken die Streifen
erst dann kannst du wieder nach deinem Besen greifen.

Erwählt bin ich eine Schlampe zu sein
mein Auftrag ist göttlich und gemein,
denn wer mir verfällt erstickt im Dreck.
Schmutz kriegt man –doch die Erinnerung an mich...
...niemals – weg.


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